Social Media Monitoring und Social Listening – wie unterschiedlich sind diese Konzepte?

Spotler Engage • 6 Minuten Lesezeit • 01/09/2021
Medienbeobachtung
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Als Social Media-Professional haben Sie sicher schon so einiges zum Thema Social Listening und Social Media Monitoring gehört. Häufig werden diese Begriffe sogar in einem Atemzug genannt. Sie fragen sich jetzt vielleicht, ob sie für ein und dasselbe stehen oder ob es bei der Suche nach einem geeigneten Tool doch noch einen wichtigen Unterschied zu beachten gibt. In diesem Blog werden wir diese beiden Konzepte besprechen und miteinander vergleichen.

Es besteht ein gewisser Grad an Unsicherheit wenn es darum geht, die exakte Bedeutung der Begriffe Social Listening und Social Media Monitoring zu benennen. Danielle Jansen, Medienanalyst bei Spotler Engage, steht vor dem gleichen Problem.

„Jeder hat eine vage Vorstellung und findet es aber gleichermaßen schwierig, die beiden Konzepte klar voneinander zu trennen. Das ist nicht überraschend, da es viele Überschneidungen gibt. Daher können sie eigentlich auch nicht als zwei unterschiedliche Einheiten betrachtet werden. Sie fließen gewissermaßen ineinander über.”

Wenn versucht wird, den Unterschied zwischen den beiden Begriffen zu erklären, wird Social Media Monitoring häufig als „die Bäume sehen” umschrieben, und Social Listening als „den Wald sehen”. Das klingt auch für Danielle einleuchtend:

„Social Listening fügt eine neue Dimension zu den Daten hinzu , sodass die Themen, die Sie beobachten, eine Bedeutung erhalten und Sie das größere Bild sehen können (den Wald).“

Um die genauen Unterschiede zwischen Social Media Monitoring und Social Listening zu verstehen, ist es sinnvoll, sich anzuschauen, welche Ziele man innerhalb seines Unternehmens erreichen möchte.

Was kann man mit Social Media Monitoring erreichen?

Social Media Monitoring ermöglicht es Unternehmen, in den Sozialen Netzwerken zu beobachten, wie sich Privatpersonen zu ihrer Marke, ihrem Produkt oder ihrem Service äußern, um sich daraufhin proaktiv an relevanten Konversationen zu beteiligen. Durch das netzübergreifende Monitoring relevanter Keywords, sind Unternehmen imstande, schnell auf Kommentare und Nachrichten zu reagieren, auch wenn sie nicht direkt an das Unternehmen gerichtet sind. Alle relevanten Fragen, Kommentare, Beschwerden und Feedback jeglicher Art werden in Echtzeit gesammelt und können umgehend durch Community Managers oder Kundenservicemitarbeiter beantwortet werden.

„Social Media Monitoring ist viel funktionaler und weniger abstrakt als Social Listening. Es unterstützt (Online)-Kundenservicemitarbeitern bei der Erbringung eines exzellenten Service und hilft beim Erhalt einer guten online Markenreputation,“ sagt Danielle Jansen.

Welches Ziel steckt hinter Social Listening?

Social Listening hilft Unternehmen beim datenbasierten Treffen strategischer Entscheidungen. Die für die Entscheidungsfindung genutzten Daten ergeben sich aus (Social) Media Suchanfragen, die bestimmte Stichwörter mit Suchoperatoren verbinden. So können Unternehmen beispielsweise die Konkurrenz beobachten, aktuelle Markttrends verfolgen, erfahren, was sich innerhalb der Zielgruppe abspielt oder relevante Themen im Auge behalten. Für Danielle steht Social Listening in einem direkten Zusammenhang mit dem Storytelling Ihrer Marke:

„Sie schauen sich an, was rund um Ihre Marke, Kunden, Markt und relevante gesellschaftliche Themen passiert, und dann kombinieren Sie die verschiedenen Teile und versuchen, einen Zusammenhang zu entdecken. Social Listening hilft Ihnen dabei, Ereignisse in einen Kontext zu bringen und somit die große Frage nach dem „Was nun? zu beantworten”. Sie interpretieren, was Sie sehen und kreieren eines bedeutungsvolle Geschichte”, erklärt Danielle.

Das Monitoring und die Analyse aktueller Ereignisse können beispielsweise bei der Wahl und Definition der passenden Kommunikationsstrategie helfen und so größere Krisen verhindern. Social Listening konzentriert sich nicht auf individuelle Fälle, sondern bietet Einsichten, die aus kollektiven Daten von verschiedenen Sozialen Netzwerken stammen, um Produkte und Services zu verbessern und die Unternehmensreputation unter Kontrolle zu halten.

„Viele Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, nutzen Social Listening, um datengesteuerter zu arbeiten und strategische Entscheidungen auf der Basis von Daten statt aus einem Bauchgefühl heraus zu treffen. Sie beobachten Ihre Unternehmenswerte und strategische Themen über einen bestimmten Zeitraum und messen die Resultate ihrer Bemühungen”, beschreibt Danielle.

Social Listening ist darüber hinaus eine ausgezeichnete Methode, um Ihre Zielgruppe kennenzulernen und herauszufinden, welche Sozialen Netzwerke sie überwiegend nutzen und wie sie über bestimmte Themen und Ihre Marke denken. Sie können dies bis zu einem gewissen Grad mit klassischer Marktforschung vergleichen, bei der Sie Umfragen versenden, um mehr über ihre Kunden zu erfahren. Der Vorteil, stattdessen verfügbare online Daten zu nutzen, liegt darin, dass diese zum einen objektiver sind und zum anderen bereits vorhanden und direkt abrufbar sind. Daraus ergibt sich, dass Sie gar keine Umfrage durchzuführen brauchen.

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Spotler Engage

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