NIMA Marketing Day: Die 6 wichtigsten Schlussfolgerungen

• 5 Minuten Lesezeit • 24/06/2019
Medienbeobachtung, Nachrichten
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Auch wir haben am NIMA Marketing Day 2019 teilgenommen. Ein Tag voller inspirierender Redner, Keynotes und Sessions! Welche technologischen Herausforderungen erfahren Marketeers und Unternehmen im heutigen ‘Mid-Digital Age’? Wie erreichen wir unsere Zielgruppe in einer fragmentierten Medienlandschaft, in der das Angebot von Content stetig wächst? Konnten Sie diesmal nicht dabei sein? Kein Problem – wir haben die wichtigsten Schlussfolgerungen für Sie zusammengefasst!

'The Mid-Digital Age'

Gastsprecher Tom Goodwin eröffnete den NIMA Marketing Day. Goodwin ist nicht nur Executive Vice President (EVP) von Zenith in New York, sondern auch ein weltweit gefragter Redner. Er hat es zu seiner persönlichen Mission gemacht, Menschen und Unternehmen bewusst zu machen, welche Rolle die Technologie in unserem heutigen Leben spielt. Laut Goodwin befinden wir uns momentan im sogenannten ‘Mid-Digital Age’ (die Periode zwischen dem prä-digitalen und post-digitalen Zeitalter), in dem Menschen unzähligen Möglichkeiten gegenüberstehen, aber eben auch mit komplizierten Technologien konfrontiert werden. Diese Situation schafft Verwirrung, Fragmentierung und Komplexität:

„Wir sind stärker als je zuvor miteinander verbunden, aber auch einsamer als je zuvor. Wir versuchen herauszufinden, welche Mechanismen wir wann und wie nutzen sollten, und das verunsichert die Menschen. Der Widerstand gegen Veränderung ist kein neues Phänomen in der  Geschichte der Menschheit. Jede Revolution oder Veränderung birgt Unsicherheiten. Denken Sie nur an die industrielle Revolution.”

Technologie bietet Marketeers neue Möglichkeiten

Während des NIMA Marketing Day empfehlen Goodwin und weitere Redner den Besuchern vor allem die Starken und Möglichkeiten in der Technologie zu sehen und der Zukunft positiv gegenüber zu stehen! Es gibt nämlich viele Chancen für Unternehmen und Marketeers! Hier sind die 6 wichtigsten Schlussfolgerungen, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:

#1: Denken Sie nicht in technischen Kategorien, sondern an Ihre Zielgruppen

Ist Ihr Content oder Ihre Marketingkampagne fertig und kann geteilt oder lanciert werden? Denken Sie dann nicht an Plattformen oder Technologien, sondern an Ihre Zielgruppe. Wenn jemand etwas streamen möchte, spielt das Wie und Wo für diese Person keine Rolle. Das streamen Ihrer liebsten Netflix-Serie beispielsweise ist über verschiedene Geräte möglich. Seien sie darum überall aktiv und vergessen Sie die Technologie: „Denken Sie nicht in technischen Kategorien, sondern an Ihre Zielgruppe.”

Denselben Rat gibt auch Raymond Klompsma, von sprs.me, ein Anbieter von Überraschungsreisen: „Befreunden Sie sich mit den Reisenden und handeln Sie vom Herzen heraus und nicht mit dem Verstand.” Der CEO von sprs.me erzählte mir, dass das Unternehmen das Wachstum einzig und allein seinen Fans, Engagement und Mund-zu-Mund Reklame zu danken hat.

#2: Seien Sie ultra-relevant

Wenn Sie Daten auf die richtige Art und Weise nutzen, können Sie für Ihre Zielgruppe ultra-relevant sein. Ein gutes Vorbild ist Hotel Tonight – dieser Hotelanbieter bietet Ihnen ganz gezielt die Wahl zwischen einer Anzahl von Hotels innerhalb eines x-km Radius von Ihrem Standort. Er richtet sich somit effizient auf die empfundene Notwendigkeit, zügig und ohne langes Suchen eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden.

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Foto: Marketing Tribune

#3: Customer UX ist die neue Werbung

Beachten Sie, dass alles eine Form des Marketing sein kann, und dass es z.B. irrelevant ist, ob Ihr Kunde etwas online oder im Geschäft kauft oder umtauscht. Der Kunde steht immer an erster Stelle.  

Das Marktforschungsbüro Validators betont außerdem, dass wir zuviel mit dem bewussten Teil unseres Gehirns beschäftigt sind, obwohl die meisten Entscheidungen unbewusst getroffen werden. Als Marketeers sollten wir uns viel mehr auf das Unbewusste (90%) konzentrieren und viel weniger auf das Rationelle.

#4: KI ist die Triebkraft hinter dem technologischen Fortschritt

KI ermöglicht fast alle technologischen Entwicklungen, die wir momentan erfahren. Aber was kommt nach den Daten? Denken Sie gut darüber nach, wie Sie die Daten nutzen und nicht so sehr, wie Sie sie vermarkten. Die Kundenerfahrung muss immer an erster Stelle stehen.  

Ein gutes Vorbild ist der Ticketanbieter Ticketswap, dessen Verdienstmodell auf der Sammlung von Daten basiert. Anthony Hodge erzählt, wie TicketSwap sein gesamtes Geschäfts,- und Verdienstmodell als Folge der veränderten Daten-Nutzungsrichtlinien von Facebook anpassen musste. Hodge sagt, dass wir dass wir endlich einsehen müssen, dass das Sammeln von Daten nicht ausreichend ist. Im Gegenteil, es geht ja gerade um die Möglichkeiten, die die richtige Anwendung der Daten bieten, und diese sind geradezu endlos.

#5 Es gibt keinen typischen Millennial!

Wie konnte es geschehen, dass wir eine so grosse Gruppe von Menschen aus einer Alterskategorie zu einer Zielgruppe mit denselben Eigenschaften abgestempelt haben? Die Ansichten des ‘Millennials’ ist von Person zu Person unterschiedlich, abhängig vom kulturellen und sozialen Hintergrund und nicht zu vergessen, dem Land wo er oder sie geboren ist. Das Gleiche gilt fur Altere. Genug mit der Generalisierung der Generationen!

#6 Seien Sie relevant. Gewinnen Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe

Bereitet es Ihnen angesichts des großen Angebots von Medien und Content Schwierigkeiten, Ihre Zielgruppe an sich zu binden? Was ist die Ursache? Eine oft geäußerte Klage von Marketeers ist, dass ihre Zielgruppe keine Zeit oder Aufmerksamkeit für Sie hat. Abe –  wie kommt es dann, dass die Leute endlos Netflix-Serien anschauen und Kinder stundenlang miteinander Fortnite spielen können? Die Kunst liegt darin, relevant zu sein. Wie? Indem man wiederum die Kundenerfahrung an die erste Stelle stellt.

Die Freie Universität von Amsterdam hat Im Auftrag des Marktforschungsbüro Energize Aufmerksamkeit untersucht. Was ist Aufmerksamkeit, wie gewinnen Sie (gewünschte) Aufmerksamkeit und wie halten Sie die Aufmerksamkeit fest?
Diese 6 attention triggers ergaben sich aus der Untersuchung:

  • Belohnung (funktioniert nicht immer, lässt sich aber gut anwenden)
  • Inklusion (sich zugehörig fühlen)
  • Status (das Gefühl haben, wichtig zu sein und geschätzt zu werden)
  • Emotion
  • Hilfe (sich gehört zu fühlen, wenn Sie Hilfe benötigen)
  • Neuheit

Wir sind wieder ein Stück schlauer geworden. Mit Dank für die Organisation an NIMA und  Marketing Tribune und bis zum nächsten Jahr!

Bild: NIMA

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