Wie Influencer Marketing die Modebranche erobert

Linsey • 5 Minuten Lesezeit • 05/03/2019
Medienbeobachtung, Reputationsmanagement
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Influencer Marketing liegt im Trend, vor allem in der Modebranche. Hier wurde das Potenzial dieser Werbeform bereits früh erkannt. Gerade wenn es darum geht Millennials zu erreichen, bietet die Zusammenarbeit zwischen Marken und Influencern gegenüber klassischer Werbung einen unschlagbaren Vorteil: Glaubwürdigkeit, Zugänglichkeit und Vertrauen. Selbst Luxusmarken wie Louis Vuitton, D&G und Marc Jacobs setzen für die Vermarktung Ihrer Produkte mittlerweile auf Influencer. Spotler Engage taucht in die Fashion Welt ein und analysiert welche Faktoren Influencer Marketing zum Erfolg machen.

Soziale Medien verändern sich stetig. So wird es für Marken zum Beispiel immer schwieriger mit organischen Posts zu punkten. Es sei denn…man lässt Markenbotschafter für sich arbeiten. So entsteht Influencer-Marketing – eine Werbeform bei der einflussreiche und relevante Personen eingesetzt werden, um Konsumenten auf Sozialen Netzwerken anzusprechen und zu beeinflussen.  

Influencer Marketing: warum es funktioniert?

Influencer Marketing hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen, wie die Grafik von Google Trends zeigt. 2004 kam die neue Form der Werbung langsam auf und mittlerweile ist Sie nicht mehr wegzudenken.

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Auch der Media Monitor von Spotler Engage zeigt einen deutlichen Anstieg der online Berichterstattung rund um Influencer und Influencer Marketing seit 2004.

Auch der Media Monitor von Spotler Engage zeigt einen deutlichen Anstieg der online Berichterstattung rund um Influencer und Influencer Marketing seit 2004.

Menschen vertrauen Menschen, nicht Marken. Dies macht Influencer-Marketing zu solch einem starken Marketinginstrument. Konsumenten fühlen sich Influencern verbunden. Sie folgen Ihnen tagtäglich auf Social Media und bekommen exklusive Einblicke in ihr Leben. Hierdurch entsteht ein Gefühl von Nähe und Zusammengehörigkeit, als würde man den Influencer persönlich kennen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Empfehlungen von Freunden und Bekannten, die sog. Mundpropaganda,  2x mehr Umsatz generiert als bezahlte Werbung. Darüber hinaus haben Verbraucher, die auf Anraten einer Ihr bekannten Person bei einem Unternehmen gekauft haben, laut einem Artikel von Forbes eine 37% höhere Bindungsrate. Auch das von dem bekannten Psychologen Cialdini erforschte Phänomen des „Social Proof” (Soziale Bewährtheit) passt perfekt ins Influencer Marketing: Das Prinzip besagt, dass wir Menschen uns  stark vom Verhalten Anderer in unserer Umgebung beeinflussen lassen, insbesondere wenn wir uns mit diesen identifizieren können. Indem ein uns bekannter Influencer eine bestimmte Marke oder ein bestimmtes Produkt trägt, werden wir in unserer Kaufentscheidung bestätigt.

Fashion und Instagram

Der Hashtag Fashion ist einer der am häufigsten auf Instagram verwendeten Hashtags überhaupt, wie aus dem Social Media Management und Monitoring Tool von Spotler Engage hervorgeht. #fashion befindet sich damit auf der gleichen Stufe wie #love. Instagram, Mode und Influencer scheinen wie füreinander geschaffen.

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Instagram Hashtag Cloud: fashion unter den beliebtesten Hashtags

Eine Influencer Kampagne auf Instagram, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, ist die von Dolce & Gabbana und dem niederländischen Hijab-Modell, Vlogger und Instagram-Star Ruba Zai.

Die 25-Jährige aus Rotterdam begeistert mit Ihrem Instagram Account @hijabhills, das mittlerweile stolze 1,1 Mio Follower zählt, junge Frauen auf der ganzen Welt. Die italienischen Modemarke wurde auf sie aufmerksam und machte sie zum Gesicht ihrer Abaya-Kampagne. Ein typisches Beispiel, bei dem die Botschaft der Marke genau zu den Kernwerten des Influencers passt. Und das Ergebnis lässt sich sehen!

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D&G hat dank der Zusammenarbeit mit Ruba nicht nur eine große Reichweite auf Social Media erzielt, sondern auch viel mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen.  Bekannte Plattformen, wie Cosmopolitan, Vogue, The Guardian, CNN, StepFeed, The National und Emirates Woman haben über die Kampagne geschrieben. Damit wurde letztendlich ein Milliarden Publikum erreicht.

Ein deutsches Unternehmen, das Influencer Marketing zum festen Bestandteil seines Marketing Mixes gemacht hat, ist das Hamburger E-Commerce-Startup About You. Das Fashion Unternehmen arbeitet laut eigener Angaben mit knapp 100 Influencern zusammen, worunter bekannte Namen wie Lena Gercke und Stefanie Giesinger. Die Influencer bekommen zum teil eigene Shopseiten, entwerfen Kollektionen und werden von dem Unternehmen als “Content Creators und Ideengeber” gesehen. In einem Interview mit Styleranking erklärt  Julian Jansen, Content Director bei About You, warum das Unternehmen auf Influencer Marketing setzt.

„Wir wollen über Menschen kommunizieren. (…)Wir möchten Produkte immer am Menschen zeigen und damit Persönlichkeit transportieren.” (…) Für uns ist Influencer Marketing außerdem eine ganz authentische Angelegenheit.”

Ist Influencer marketing 'here to stay'?

Influencer-Marketing hat seine Stärke bewiesen, auch, wenn noch lang nicht alle Unternehmen die Zusammenarbeit mit Influencern in ihr Marketing Mix aufgenommen haben. Bevor eine Kooperation eingegangen wird, sollten einige Bedingungen unbedingt erfüllt sein. Wenn die Verbindung zwischen Influencer und Marke nicht  aufrichtig und ehrlich ist, handelt es sich nur um bezahlte Werbung, wodurch die Werbeform an Macht verliert. Influencer sollten in Ihren Posts und Videos die Freiheit und den Raum bekommen, sich selbst treu zu bleiben. Nur so bleibt Authentizität erhalten. Bei der Auswahl eines Influencers, sollte nicht unbedingt nur die Anzahl Follower und Reichweite im Vordergrund stehen. Oft ist es viel effektiver und wertvoller, mehrere Mikro-Influencer zu nutzen, die genau die richtige Zielgruppe ansprechen.  Die Persönlichkeit und Werte des Influencers mit denen des Unternehmens übereinstimmen.

Wer nicht sofort die ersten Influencer unter Vertrag nehmen will, kann auch erst einmal klein anfangen. Unternehmen können zufriedene Kunden zu Markenbotschaftern und Nanoinfluencern machen. Mit Media Monitoring Tools lassen sich Konsumenten, die sich auf Sozialen Medien positiv über Unternehmen und Marken äußern leicht identifizieren.

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Linsey Jepma

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